SOL

Was ist SOL am gyMRiem?

SOL am gyMRiem bedeutet, dass die Schüler*innen einen Teil ihrer wöchentlichen Lernzeit selbstverantwortlich gestalten und eigene Schwerpunkte setzen können. Grundlage sind gemeinsame SOL-Materialien für eine Jahrgangsstufe, die in speziellen LernBüros bearbeitet werden können, wo eine Fachlehrkraft zur Unterstützung bereitsteht. SOL am gyMRiem wird hauptsächlich in den Kernfächern umgesetzt, in kleinerem Umfang auch in anderen Fächern. Die Abbildung rechts zeigt ein Beispiel für einen Stundenplan einer 6. Klasse. –Foto Stundenplan

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Warum SOL?

Die Individualisierung des Lernens rückt zunehmend in den Fokus der Forschung und hält an mehr und mehr Schulen Einzug. Die Gründe dafür sind vielfältig:

  • Individualisierung und Umgang mit Heterogenität bzw. Diversität der Schülerschaft
    Individuelle Bedürfnisse, Stärken, Schwächen und Lernvoraussetzungen der einzelnen Schüler*innen können besser berücksichtigt werden. Sie lernen in individuellen Geschwindigkeiten anstatt im zeitlichen Gleichschritt von Unterricht und Prüfungen. Außerdem können auch Schwerpunkte gesetzt werden. Ein*e Schüler*in z. B., die sehr gut in Mathematik ist, kann sich mehr Zeit für Latein nehmen und umgekehrt.
  • Verantwortung und Motivation

Die Schüler*innen können ihr eigenes Lernen stärker selbst steuern, indem sie eigene Lernwege gehen oder eigene Schwerpunkte setzen. Dadurch erleben sie ihr Lernen als weniger fremdbestimmt, was Eigenverantwortung und Motivation steigert.

  • Erfolgreiches Lernen

Durch SOL werden sowohl kognitive als auch insbesondere metakognitive Lernstrategien gezielt gefördert, z. B. das Planen, Reflektieren und Bewerten des eigenen Lernens. Diese Strategien sind grundlegend für erfolgreiches Lernen. Ebenfalls rücken durch die steigende Verfügbarkeit von Ablenkungen im digitalen Zeitalter ressourcenbezogene Lernstrategien in den Vordergrund, die die Schüler*innen durch SOL schon in der Schule trainieren.

  • Lebenslanges Lernen

Lernen ist ein Prozess und eine Notwendigkeit, die weit über Schulzeit oder z. B. Studium hinausgeht.
Durch SOL erwerben die Schüler*innen die dafür nötigen Kompetenzen (Lebenslanges Lernen).         

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Umsetzung im Schuljahr 2023/24

Räumliche und zeitliche Organisation

Im Schuljahr 2023/24 startet das gyMRiem in den Jahrgangsstufen 5-7 mit vier Wochenstunden SOL in den Kernfächern. Dafür geben alle Kernfächer einen Teil ihrer Unterrichtszeit in den „SOL-Topf“ (Abb. rechts). In diesen Stunden können die Schüler*innen frei entscheiden, welchem Kernfach sie sich alleine oder mit Mitschüler*innen widmen wollen. Dabei können individuelle Schwerpunkte gesetzt werden: Schüler*innen, die in Mathe fit sind, aber in Englisch noch Förderbedarf haben, können sich z. B. für ihre Englischaufgaben mehr Zeit nehmen. Fachsprechstunden am Nachmittag, die freiwillig nach Bedarf besucht werden können, runden das Angebot ab. In enger Betreuung durch eine Fachlehrkaft können Schüler*innen so zusätzliche Unterstützung bei der Erledigung der Aufgaben oder bei individuellen Fragen erhalten.

Eine SOL-Einheit beginnt mit der Anwesenheitskontrolle im Klassenverbund im Klassenzimmer. Je nachdem, welche Fachinhalte die Schüler*innen bearbeiten wollen, buchen sie sich über eine Magnetwand in ein LernBüro ein (siehe Foto).

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In jedem LernBüro steht eine Fachlehrkraft unterstützend zur Seite, es liegen Schallschutzkopfhörer, Bücher, fachspezifische Lernmaterialien (z. B. Vokabelkarten) und ein Ordner mit den Musterlösungen zur Selbstkontrolle bereit. Über die Magnetwand ist zudem jederzeit überprüfbar, wo sich welche Schüler*innen aufhalten. Schüler*innen, die sich durch ein Punktesystem bereits als rücksichtsvolle und engagierte Lernende bewiesen haben, dürfen zudem im offenen LernRaum in der Mitte lernen. Für Lernende, die eine besonders ruhige Umgebung und engere Begleitung wünschen, steht ein betreuter Silentiumraum bereit.

In einem speziell für SOL gestalteten Logbuch (Beispiel rechts) halten die Schüler*innen zum Ende jeder SOL-Stunde ihre Lernfortschritte fest und reflektieren diese knapp, wodurch die oben angesprochenen metakognitiven Strategien gefördert werden. Das Logbuch wird regelmäßig durch die Klassenlehrkräfte durchgesehen und die Schüler*innen erhalten ein Feedback. Das Logbuch ist somit auch Grundlage für Beratungsgespräche.

Die Nicht-Kernfächern (z. B. Geografie, Musik) bringen sich in „Epochen“ in das SOL-Konzept ein. Eine Epoche dauert jeweils von einem Ferienzeitraum zum nächsten (z. B. von Herbstferien bis Weihnachtsferien). So wird sichergestellt, dass die Schüler*innen zum einen in der Organisation ihres Lernens nicht überfordert werden, andererseits jedoch in allen Fächern (Ausnahme: Sport) selbstorganisiert lernen können, wodurch der Transfer von Lernstrategien auf unterschiedliche Inhalte ermöglicht wird.

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Anders als in den Kernfächern finden SOL-Stunden in den Nicht-Kernfächern im Klassenverband bei der jeweils eigenen Fachlehrkraft im Fachlehrraum statt. SOL-Aufgaben können so gestaltet werden, dass kleine Projekte entstehen, an denen die Schüler*innen in Teams arbeiten.

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Materialien und Kontrolle

Die SOL-Materialien werden sowohl in den Kernfächern als auch in den Nicht-Kernfächern im Jahrgangsstufenteam erstellt. So kennen alle betreuenden Lehrkräfte die Materialien und können die Schüler*innen gezielt unterstützen. Gleichzeitig stärkt die Erarbeitung im Team die Qualität der Materialien und gewährleistet, dass alle Schüler*innen der Jahrgangsstufe bis zum Ende des Schuljahres dieselben Aufgaben bearbeitet haben. Die Schüler*innen erhalten die Materialien durch ihre Fachlehrkraft über ihre „Briefkästen“ im Klassenzimmer und über Mebis. Die SOL-Aufgaben müssen im vorgegebenen Zeitraum erledigt und bei Krankheit nachgeholt werden.

Durch die bereits vorhandenen iPad-Koffer in den Lernetagen und durch Regeln für „Bring your own Device“ werden in SOL zunehmend auch digitale Materialien zur Verfügung gestellt, die z. B. durch einen QR-Code abgerufen werden können (vgl. Foto rechts). Besonders durch den Einsatz der Lernplattform Mebis sowie weiterer Angebote der BayernCloud Schule können individualisierte Lernpfade, z. B. durch gestaffelte Hilfestellungen und Erklärvideos, ressourcensparend umgesetzt werden sowie fächerübergreifend digitale Kompetenzen trainiert werden.

Um diesem Anspruch komplett gerecht werden zu können, wird in Zukunft eine 1:1-Austattung der Schüler*innen mit iPads angestrebt.

Die SOL-Aufgaben werden vor allem durch die Schüler*innen selbstständig anhand von ausführlichen Musterlösungen kontrolliert, was unter anderem auch die Kompetenz des Bewertens der eigenen Lernleistung trainiert. Die Musterlösungen stehen analog in einem Ordner im jeweiligen Lernbüro sowie digital auf Mebis zur Verfügung.

In Kombination mit SOL erproben wir alternative Prüfungsformate, wie z. B. Gelingensnachweise zur Lernzielkontrolle. Zu diesen kurzen Tests können sich Schüler*innen anmelden, wenn sie sich für einen bestimmten Themenblock fit fühlen.

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Einführung neuer Lehrkräfte und Weiterentwicklung des Konzepts

Onboarding neuer Kolleg*innen

Neue Kolleg*innen erhalten zum Einstieg in das für sie noch unbekannte System via Mebis vorab ein ausführliches Erklärvideo, das sie über die Gründe für die Umsetzung von SOL, den genauen Ablauf einer SOL-Einheit, ihre Rolle als Lehrkraft und ihre Aufgaben informiert. Eine kurze Checkliste für die ersten SOL-Einheiten gibt ihnen zusätzliche Sicherheit, sich in den neuen Abläufen zurechtzufinden. Über ihre Jahrgangsstufenteams der jeweiligen Fächer werden neue Kolleg*innen schrittweise und kollegial auch in die Materialerstellung eingeführt.

Weiterentwicklung des Konzepts

Mehrmals im Jahr erhalten die Schüler*innen und Lehrkräfte durch eine Evaluation via Mebis die Möglichkeit, Feedback zu geben. Ebenfalls fand bereits eine anonyme Umfrage durch den Elternbeirat in der Elternschaft sowie ein darauf aufbauender Elterninformationsabend statt. Die Ergebnisse dieser Rückmeldungen werden kontinuierlich dazu genutzt, in einer Arbeitsgruppe das Konzept weiterzuentwickeln. Zu den Treffen dieser Steuergruppe sind auch Schüler*innen eingeladen, deren Erfahrungen und Meinung bei der weiteren Planung und Organisation sehr wichtig sind.

Neuerungen im Konzept, wie z. B. die Öffnung des LernRaums nach den Herbstferien, werden in allen Klassen jeweils zu Beginn einer SOL-Stunde durch ein Erklärvideo bekanntgegeben. So kann sichergestellt werden, dass alle Schüler*innen die gleichen Informationen erhalten.

Die unmittelbar nächsten Schritte, die von Seiten der Steuergruppe geplant sind, sind die Planung der Weiterführung des SOL-Konzepts in der 8. Jahrgangsstufe sowie basierend auf dem Feedback der Schüler*innen der Beginn der Arbeit am Logbuch für das kommende Schuljahr.

 

gyMRiem im Februar 2024

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